Kirche zum hl. Blut 1

 

Wie die ganze Gegend um Viechtach ist auch Schönau auf die Siedlungstätigkeit des Klosters Metten im 9. Jahrhundert n. Chr. zurück-zuführen; Schönau wurde erstmals 1148 urkundlich als Dienstmannssitz der Grafen zu Bogen genannt.

 

Auf Veranlassung von Konrad dem Nußberger wurde eine Kapelle errichtet, die den heutigen Chorraum der Kirche umfasst.
Dem Status Wallfahrtskirche liegt eine Legende zugrunde: danach kamen drei vornehme, fromme Frauen von Neunussberg her, eine Reliquie mit dem hl. Blut Christi mit sich führend, in den kleinen Ort zwischen den zwei Burgen und waren von der landschaftlichen Schönheit derart angetan, dass sie einen Teil des hl. Blutes mit einem Federkiel zurückließen mit der Auflage, daselbst eine Kapelle zu bauen.

 

Die Hl.-Blut-Reliquie soll den Wirren des 30-jährigen Krieges zum Opfer gefallen sein.
Viele Menschen pilgerten zu der Kirche, so dass Kardinallegat Pileus de Prata 1379 einen Ablaß gewährte, so wie dies 100 Jahre später vier Kardinäle taten. Aus der kleinen Kapelle wird 1740 eine ansehnliche Kirche mit barocker Ausstattung. Votivtafeln aus verschiedenen Jahrhunderten sind noch vorhanden, die älteste datiert aus dem Jahre 1668 – ungewöhnlich sind auch die wenigen, noch erhaltenen eisenartigen Opfertierchen.

 

Die nach Osten ausgerichtete Kirche liegt auf einer kleinen Anhöhe im Süden des Dorfkerns, zum Tal des Schwarzen Regen fällt das Gelände steil ab. Das Gotteshaus ist von einem Friedhof umgeben und wird von einer mittelalterlichen Befestigungsmauer geschützt.
Durch das Portal auf der Westseite gelangt man in das aus der Barockzeit stammende Langhaus. Der Blick richtet sich nach vorne in den gotischen Chorraum, wobei das Presbyterium vom Hochaltar dominiert wird. Das Altarkreuz wird flankiert von zwei großen Figuren der Hl. Maria und des Apostels Johannes aus dem Jahre 1750. Dahinter leuchten zwei große, farbige Rundbogenfenster.

 

Der Marienaltar und der Josefsaltar, als Seitenaltäre rechts und links angebracht, sind mit wunderschönen Figuren der hl. Barbara und der hl. Katharina geschmückt; der hl. Josef mit dem Jesuskind auf dem Arm wird vom hl. Florian und dem hl. Sebastian flankiert. An der Nordseite folgt dem Marienaltar die Figurengruppe einer Anna Selbtritt – an der südlichen Seite folgt die hl. Notburga.

 


Mehr Infos hierzu sind auch zu finden im Kirchenführer „Um Gottes Willen“