Der Wanderweg „Rund ums Golddorf“, vom Dorfverein erarbeitet, läßt uns mit phantastischen Ausblicken und liebenswerten Traditionellem erfahren, warum das Dorf und und die dazu gehörigen Ortsteile des “Schönauer Landes“ diese bundesweite Prämierung erlangen konnte. Dorfplatz Wir gehen los am Dorfplatz in Schönau. Dieser wurde im Zuge der Dorferneuerung neu und zeitgemäß gestaltet mit dem Kriegerdenkmal samt Friedenstaube in die Mitte. Die Dorfstraße 300 m abwärts halten wir uns rechts und verlassen das Dorf – Markierung 4/11. Auf einem neu gebauten Wirtschaftsweg kommen wir zu einer Wasserrückhaltung, die im Winter gerne als Eisstockbahn angenommen wird und sogar schon als Mitternachtstreffpunkt der Dorfbevölkerung zum Jahreswechsel zu Sylvester gedient hat. Eine Ruhebank bietet Platz für den Wanderer, ein Insektenhotel für die fliegenden Besucher. Der Weg steigt etwas an und läßt erahnen, wie aus vier schlechten Wegen ein neuer, den heutigen Anforderungen entsprechend, entstanden ist. Bald erreichen wir eine Wegekreuzung mit einer Baumgruppe, unter die sich eine kleine Kapelle gezwängt hat, beschützt von mächtigen Baumkronen. Dort und an 17 weiteren Kapellen im Schönauer Land finden während des ganzen Monats Mai die Maiandachten statt. Einer Teerstraße nach rechts folgen wir 200 m und lassen den Blick über das friedlich in die Landschaft gebettete Schönau mit der herrlichen Silhouette der umgebenden Bergwelt schweifen. Links von uns steht ein wunderschön hergerichtetes, altes bäuerliches Anwesen. Wir biegen kurz links, dann gleich wieder rechts ab und gehen an einer Hecke entlang, vorbei an einer Hütte in den Wald. Wir haben jetzt einen Weg oder besser breiteren Pfad über Stock (Wurzeln) und Stein durch den schattigen Wald zu bewältigen; dabei sollten wir der Pflanzenwelt rechts und links ebenso Beachtung schenken wie den gewaltigen, oft bemoosten Felsblöcken zwischen den Bäumen. Nach etwa 500 m erreichen wir eine Abzweigung, hier könnten wir direkt zur Burgruine Neunußberg gehen. Dieser Weg ist für Wanderer, die es gerne etwas steiler mögen. Uns führt der Weg aber gerade weiter, Markierung 4 / 11, durch den Wald, wir queren eine Teerstraße und gelangen auf einem Schotterweg nach Bärndorf. Zwei alte dunkle typische Holzhäuser mit kleinen Fenstern begrüßen uns und lassen die Vergangenheit mit vielen Entbehrungen für die Menschen vor unserem geistigen Auge erstehen. Eine Besonderheit, ein „Multifunktionshaus“, ein altes „Scheißhaus“ mit darüber angebrachtem Taubenkobel gibt es nicht überall. Auch hier wurde das kleine Dorf im Zuge der Dorferneuerung umgestaltet, Teerflächen entsiegelt, als „Andenken“ haben sich eine Ruhebank und der Bärndorfer Bär verewigt. Wir verabschieden uns von dem Bären und gehen rechts weiter durch Bärndorf, hinaus in die Flur. Nach einer leichten Anhöhe taucht Neunußberg mit der Burgruine vor uns auf. Auch hier hat die Dorferneuerung an die Natur gedacht und viele Beerensträucher für die Vögel gepflanzt. Rechts von uns eine weitere Wasserrückhaltung, die sich harmonisch in ein Biotop einfügt. Wir biegen links auf die Straße ein und bleiben bis Neunußberg auf dieser. Ein modernes, aus Stahl und Bayerwaldgranit gebautes Informationshäuschen erwartet uns. Hier können wir rechts abbiegen zur Burgruine Neunußberg, der Weg lohnt sich. Ein Themenweg leitet uns mit Informationen über die Gemeinde, Land, Leute und Geschichte des Schönauer Landes bis zur Burg. Wir verschnaufen und lassen den Blick über die Bergrücken und die Landschaft und die Gedanken in die frühere Zeit schweifen, wie haben sich die Bauleute damals abschinden müssen, die großen, schweren Steine hier auf den Berg zu bringen? Der Eintritt ist in die Burgruine und auf den Turm ist frei, eine Spende für den Waldverein zur Erhaltung aber mehr als angebracht. Das steinbewehrte Geviert hoch auf dem Turm schützt uns vor dem ständigen Herrscher, dem Wind. Aber das hält man gerne aus für phantastische Ausblicke ins gesamte Land in alle Himmelsrichtungen. Unter uns eine liegt zwergenhaft wie eine Spielzeugstadt Viechtach, der Hirschenstein grüßt uns, die nahe Ries, der Kaitersberg und sogar der Hohe Bogen winken uns zu. Wenn uns das Wetter wohlgesonnen ist (bei Föhn) läßt sich die herrliche Alpenkette am Horizont ausmachen. Im Tal spitzt der Turm der Schönauer Kirche durch die Wipfel der Bäume, darüber der Turm der Burganlage Altnußberg. Auch der Arber, der König des Bayerwaldes ist mit seinen zwei Radarkuppeln zu sehen. Beim Runtergehen stehen wir vor der Anlage für die Burgfestspiele, die fast alle Jahre im Juli und August Zuschauer aus Nah und Fern anziehen. (Das Gelände kann auch für andere Feste gemietet werden.) Nun gehen wir wieder runter ins Dorf Neunußberg, vorbei am Hotel der Familie Sterr. Vom Info- Pavillion führt uns ein neu geschaffener Spazierweg ins Dorf Neunußberg. Auch hier ein neuer Brunnen am Dorfplatz, die Spuren der Dorferneuerung sind überall zu finden. Nach einer leichten Anhöhe tangieren wir einen neu gebauten Backofen. Die Gastwirtsfamilie Brandl hat ihn errichtet, um damit den Gästen Rustikales aus der heimischen Küche zu bieten. Nach einigen Metern erwartet uns wieder eine kleine Kapelle, rechts neben ihr ein Findling mit etwa 5 m Höhe und einem Gewicht von etwa 8 to. Der langjährige Jagdpächter lies ihn aufstellen und dem Hl. Hubertus als Gedenkstein weihen. Wir gehen rechts weiter, der Wanderweg 11 hat uns wieder. Nach ca 1,5 km links ein Ruheplatz, daneben ein plätschernder Weiher, rechts eine wunderbare Aussicht auf die Burganlage Neunußberg. Die Teerstraße führt uns ca 1,5 km weiter, wir biegen links ab. Nach 800 m kommt eine große Kreuzgruppe in unsere Sicht. Diese und viele Feldkreuze wurden als erste Maßnahme der Dorferneuerung restauriert. die Kreuze sind alle im privaten Besitz, die Kosten wurden nur bezuschußt. Wir biegen rechts ab, Markierung 11, und erreichen bald die Anwesen Kager und später Rittmannsberg, beide mit schönen Bauerngärten und vielen Blumen; zwei Anwesen in Alleinlage. Die landwirtschaftlichen Flächen sind sehr steil, trotzdem haben diese Höfe viele Menschen ernährt. Die Bewirtschaftung ist heute noch sehr schwierig, wie hart mag das früher gewesen sein? Wir sind hier ganz nahe am Tale des Regen. Seit der Kreuzgruppe sind wir nun stets bergab ins Regental gegangen, kurz nach dem Gehöft Rittmansberger und der gepflegten Kapelle winkt schon Schönau mit Kirche und Pfarrhaus herüber. Unten in der Talsohle, mitten im satten Grün der Wiesen haben wir die Möglichkeit, kurz einen Abstecher (200 m) zum Regen zu machen. Der Blick sowohl flußabwärts wie auch flußaufwärts ist ein Genuß für jeden Motivsucher – und das zu jeder Jahreszeit! Wieder zurück zum Weg, ein kurzes Steilstück und schon sehen wir Schönau wieder vor uns, das uns magisch anzieht. Am Eingang zum Golddorf erwartet uns ein Gedenkstein, der von dem Unglück berichtet, daß hier zwei junge Familienväter ihr Leben beim Aufbau eines Schützenfestes für die Allgemeinheit gelassen haben; ein großer Schlag für Schönau. Daneben ein Spielplatz für die Schönauer Kinder; dieser wurde auf einer Grabungsstätte errichtet mit einem eigentümlichen Steinkreis, dessen Grund nicht geklärt werden konnte und letztendlich vom Tuch der Geschichte bedeckt blieb. Wenn die Zeit auch vorgeschritten ist, sollte man es nicht versäumen, in die geschichtsträchtige Wallfahrtskirche zum kostbaren Blut zu schauen. Um die Kirche herum durch den kleinen Friedhof, dessen Grabsteine die Schicksale der Familien erzählen, finden wir auf der Rückseite eine Grabesstätte Christi. Dort können wir uns mit einem letzten Blick in das herrliche Regental verabschieden. Anforderung: anspruchsvolle Wanderung mit ca 300 m Höhenunterschied, meist auf Wald- und Wirtschaftswegen, beliebig kürz- oder erweiterbar, Abkürzungen sind markiert. Gehzeit gesamt etwa 3 – 4 Stunden, Einkehrmöglichkeit in Neunußberg sowie in Schönau. Alternativen im Großraum Schönau: Die Mountainbike-Touren Burgentour – Nr. 37 sowie die Nußberger Tour – Nr. 40.